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Impressionen

 
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Drehen an der Töpferscheibe

Für alle Betrachterinnen und Betrachter ist es immer wieder faszinierend, wie beim Drehen an der Töpferscheibe aus einem Klumpen Ton ein schön geformtes Gefäß oder ein Teller entsteht. Für den Keramiker selbst ist es darüber hinaus ein wunderbares haptisches Erlebnis. Die Scheibentöpferin oder der Töpfer hat die Gefäßform im Kopf und überträgt diese im Prozess des Drehens auf den Ton. Dabei darf sie den Ton jedoch nicht zu kräftig und ruckartig in eine Richtung drücken oder ziehen, sondern schwingt ihn eher in die Form, die sie ausgewählt hat. Das Drehen an der Töpferscheibe fordert und fördert gleichermaßen Ausgeglichenheit, Ruhe und Konzentration.

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Zunächst muss der Ton für das Drehen vorbereitet werden. Dazu wird er gut durchgeknetet oder geschlagen, damit keine Luftblasen im Ton verbleiben.  Anschließend wird die gewünschte Tonmenge in der Mitte der Scheibe platziert. Bei schnell rotierender Scheibe wird der Tonklumpen zentriert. Erst wenn er vollkommen rundläuft, kann er aufgebrochen werden. Dabei wird mit den Daumen oder den Zeigefingern ein Loch in die Mitte des Tons gebohrt. Danach kann der Gefäßboden je nach gewünschtem Durchmesser herausgearbeitet werden.

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Anschließend wird die Wandung in mehreren Zügen hochgezogen und schon grob ausgeformt, je nachdem ob es sich um eine zylindrische oder eine kugelige Grundform handelt.

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Je weiter der Drehprozess voranschreitet, desto präziser wird die Gefäßform gestaltet, bis sich das Gefäß mit wohlgeformtem Bauch, manchmal zusätzlich noch Schulter, Hals und Lippe langsam dreht und sich so  von allen Seiten zeigt. Bin ich von seiner Schönheit überzeugt, schneide ich es mit dem Schneidedraht von der Scheibe ab und hebe es vorsichtig herunter. Das frischgedrehte Gefäß muss zunächst trocknen. In lederhartem Zustand kann das Gefäß umgedreht und wieder auf die Scheibe gesetzt werden. Unter einen schönen Bauch gehört ein schöner Fuß, der jetzt mit unterschiedlichen Abdreheisen herausgearbeitet werden kann.

Die Gefäßform ist jetzt fertig. 

Mein Geschirr wird zweimal im Elektroofen gebrannt. Bei 950° erfolgt der Schrühbrand. Anschließend werden Tassen, Teller, Schalen und Vasen glasiert und bei 1250° glattgebrannt. Die Glasuren des Geschirrs sind säurebeständig und spülmaschinengeeignet.